“Kil-lick, kil-lick”: Der trompetenartige Ruf der arktischen Wildgänse schallt weit, wenn sie im November am Unteren Niederrhein eintreffen. Doch sie sind nicht die einzigen Wintergäste: Das beeindruckende Schauspiel der insgesamt 180.000 äsenden Gänse in Europas größtem Wildgans-Rastgebiet zieht jährlich über 2000 Besucher an. Die organisierten Touren des NABU bieten Hobby-Ornithologen gute Bedingungen für tolle Beobachtungen mit dem Fernglas.
Der untere Niederrhein – das größte Wildgans-Rastgebiet Westeuropas
Die Gegend zwischen Duisburg und dem niederländischen Nijmegen bietet den rund 180.000 arktischen Wildgänsen aus dem Norden ein zuverlässiges Winterquartier. Die Grünflächen in der Nähe des Rheins liefern den Tieren eine wichtige Nahrungsquelle: Hier verbringen sie die Wintermonate und fressen sich dabei genügend Fett an, um den kräftezehrenden Rückflug im Frühjahr zu schaffen – wenn sie ungestört bleiben. Zwar haben sich die Gänse an den Straßenlärm gewöhnt und schenken vorbeifahrenden Autos keine Beachtung. Doch sobald Menschen sich den etwa 8.000 rastenden Tieren auf einer Wiese nähern, fühlen diese sich bedroht und flüchten sich in die Lüfte. Das Problem: Je häufiger die Gänse aufgeschreckt werden, desto mehr müssen sie fressen, um den Energieverlust wieder auszugleichen.