Der Vogel mit der vermutlich längsten Zugstrecke ist eine knapp 40 Zentimeter große Schwalbe. Die Küstenseeschwalbe brütet in der Nordpolarregion, ihre Winterquartiere liegen aber in der Antarktis. Auf dem Hin- und Rückweg legen die Vögel eine Strecke von etwa 30.000 Kilometern zurück; also fast einmal um die ganze Erde. Es liegen auch Belege über Küstenseeschwalben vor, die innerhalb von 10 Monaten einen Weg von 96.000 Kilometern bewältigten.
Aber wie orientieren sich Zugvögel auf derart langen, anstrengenden Reisen? Im Herbst kennen sie meist vor allem ein Ziel: den Süden. Doch nicht alle Routen verlaufen geradlinig, viele Vögel müssen auch große Gebirge wie die Alpen oder den Himalaya umfliegen.
Beobachtung vieler Ornithologen: genetische Zugunruhe
„Ihre“ ganz spezielle Zugrichtung ist Vögeln angeboren, sie liegt in den Genen. Selbst in Gefangenschaft aufgewachsene Vögel zeigen im Frühling und Herbst die „Zugunruhe“. Dabei wenden sie sich in die Richtung, in die auch ihre freilebenden Artgenossen fliegen und schlagen aufgeregt mit den Flügeln. Sogar die Länge der Route ist in den Genen verankert und lässt die Zugunruhe genauso lange anhalten, wie ein Flug zum Zielort im Idealfall dauern würde. Gendefekte oder starke Stürme können diese Programmierung allerdings stören, so dass die Vögel vom Kurs abkommen. Je älter und erfahrener ein Vogel ist, desto besser kann er seine Flugrichtung korrigieren.
Vogelzug bei Nacht: gefiederte Sterngucker
Zugvögel orientieren sich zusätzlich am Himmel. Sind sie tagsüber unterwegs, nutzen sie den Stand der Sonne, um die richtige Himmelsrichtung zu finden. Nachtzieher hingegen behalten den Sternenhimmel im Auge. Schon Jungvögel beobachten instinktiv die Vorgänge am Nachthimmel und prägen sich so Informationen ein. Das ist vor allem für Singvögel wichtig, bei denen die Eltern oft schon einige Wochen früher starten, so dass die Jungen allein den Weg ins Winterquartier finden müssen. Der Blick zu den Sternen hilft ihnen dann, die Himmelsrichtung zu bestimmen.
Wie sich Vögel noch orientieren
Eine weitere Theorie besagt, dass Zugvögel das Magnetfeld der Erde spüren und sich über einen inneren Kompass daran orientieren. Im Idealfall helfen mehrere Faktoren bei der Navigation und korrigieren sich gegenseitig. Erfahrene Vögel erinnern sich auch an auffällige Punkte in der Landschaft oder an bestimmte Gerüche wie die von Nadelwäldern, Obstplantagen oder Meeresregionen.
Zugvögel beobachten mit dem richtigen Fernglas
Um Zugvögel zu beobachten, sollten Sie ein Fernglas wählen, mit dem sich die Bewegungen fliegender Vögel gut verfolgen lassen. Die hochwertige Weitwinkeloptik des trophy P 8 x 42 ist dafür ideal. Das Porro-Fernglas zeigt mit seinen farbtreuen, extra plastischen Bildern jedes Detail des Vogelgefieders und erleichtert so die Bestimmung. Dieses und andere Ferngläser sowie eine kompetente Beratung erhalten Sie bei einem Fachhändler in Ihrer Nähe.