Im September und Oktober bietet sich Vogelbeobachtern ein ganz besonderes Spektakel. Denn dann befinden sich zahlreiche Vogelarten auf dem Weg in ihre Winterquartiere. Der Herbstzug ist auffällig, weil sich nun auch die Jungvögel aus der Brutsaison auf ihre erste große Reise machen.
Einmal um die Welt - Langstreckenzieher
Es ist erstaunlich, was für lange Strecken manche Vögel Jahr für Jahr zurücklegen, um ihrem natürlichen Zugrhythmus zu folgen. Die Küstenseeschwalbe zum Beispiel fliegt in einer Saison einmal um die Erde! Sie brütet in der Arktis, überwintert aber im Südpolarmeer. Damit ist sie Spitzenreiterin unter den sogenannten Langstreckenziehern. Zu ihnen gehören alle Vögel, die südlich der Sahara ziehen. Sie haben einen exakten Terminkalender und fliegen jedes Jahr zur gleichen Zeit. Die meisten sind einzeln und nachts unterwegs und daher am besten bei der Rast am Tag zu beobachten. Zu den Langstreckenziehern gehören unter anderem Kuckuck, Nachtigall, Weißstorch, Mauersegler (er startet bereits Ende Juli), Fitis und Zilpzalp. Aus Europa brechen jährlich über zwei Milliarden Langstreckenzieher nach Afrika auf!