Während viele die farbenprächtige Seite des Herbstes gern bei einem romantischen Spaziergang genießen, beginnt für die Gärtner eine arbeitsreiche Zeit. Schließlich trägt der Wind nahezu täglich neue herabfallende Blätter auf die Grünfläche, Wege und Beete. Besonders im Oktober und November wird das Laubfegen zur wahren Sisyphusaufgabe, um den geliebten Garten vom herabfallenden Laub zu befreien. Aber ist es wirklich notwendig, den ganzen Garten jeden Herbst aufs Neue zu entlauben? Wir zeigen Ihnen, warum Sie das Laub liegen lassen sollten und welche Vorteile die herabgefallenen Blätter für die Flora und Fauna Ihres Garten haben.
Laubhaufen als Versteck für Tiere in den kalten Wintermonaten
Im Garten das Laub liegen zu lassen oder an bestimmten Stellen anzuhäufen, spart Ihnen nicht nur Zeit und Arbeit, sondern erfreut auch zahlreiche Tiere. Denn sie können in der schützenden Wärme des Laubes einen willkommenen Unterschlupf für die kalten Winternächte finden. Besonders Igel, Mäuse und Molche nehmen Laubhaufen im Garten dankend an. Aber auch viele Insekten, wie zum Beispiel Spinnen, Käfer, Raupen und Falter, zählen zu den winterlichen Bewohnern. Zusätzlich bietet das Laub Schutz für Tiere und Mikroorganismen im Boden, die für die Nährstofferhaltung in der Erde essentiell sind. So tummeln sich zahllose Regenwürmer in und um den Laubhaufen, die wiederum den bei uns überwinternden Vögeln als Nahrung dienen.
Beginnt im März dann die Sonne wieder stärker zu scheinen und das im kalten Boden schlummernde Leben der Pflanzen und Blumen langsam wieder zu erwachen, können Sie das Laub getrost auf dem Kompost oder in der Biotonne entsorgen. Aber selbst dieser Schritt ist eigentlich nicht notwendig, denn im Frühling zersetzen tausende von Käfern, Asseln, Schnecken und Pilze das Laub. Dadurch gelangt wertvoller Humus in den Boden, der die Pflanzen und Bäume mit wichtigen Nährstoffen versorgt. So schließt sich der von der Natur vorgesehene Kreislauf wieder.
Wenn Sie also ein wenig Geduld haben, können Sie sich den nächsten Kauf von Pflanzendünger sparen und ganz auf die natürliche Nährstoffzufuhr im Boden setzen. In einem anderen Artikel geben wir Ihnen weitere Tipps, wie Sie Ihren Garten im Herbst tierfreundlich gestalten können.