Dass ein Feldhase nicht unbedingt zum Kuscheln geeignet ist, merkt man spätestens, wenn man einem begegnet. Gut 50 Zentimeter lang und bis zu acht Kilogramm schwer, dazu riesige Ohren und sehr kräftige Beine. Damit kann er nicht nur bis zu zwei Meter hoch springen, sondern sich zur Paarungszeit auch gegen Artgenossen verteidigen. Und das ist nötig, denn: Im Kampf um die Gunst der Hasendamen liefern sich die Männchen mitunter richtige Boxkämpfe.
Boxen und Wettrennen
Die Paarungszeit der Feldhasen beginnt in Mitteleuropa schon im Januar und dauert bis in den Herbst. Besonders aktiv sind die Tiere aber im Frühling. Dann kann man die sonst eher scheuen und nachtaktiven Hasen auf offenem Feld beobachten. Die Männchen, auch Rammler genannt, treffen aufeinander und zeigen in Wettläufen und Boxkämpfen ihre Ausdauer und Kraft. Dazu stellen sie sich auf die Hinterbeine und hauen so lange mit den Vorderläufen aufeinander ein, bis der Schwächere nachgibt. All das beobachtet die Häsin ganz genau. Schließlich trifft sie am Ende ihre Wahl und entscheidet, welches Männchen wohl die besten Gene zu geben hat.
Der Hasen-Nachwuchs
Ein Weibchen kann drei bis vier Mal im Jahr Junge bekommen. Die Tragzeit dauert etwa 42 Tage. Dann kommen die Jungen in einer kleinen Mulde im Boden, die man auch „Sasse" nennt, zur Welt. Sie sind ziemlich gut auf ihr Leben in der Wildnis vorbereitet, haben bereits Fell und können auch schon sehen. Im Schutz der Dunkelheit kommt die Häsin zu ihren Jungen, um sie zu säugen. Nach drei bis vier Wochen sind die kleinen Hasen schon selbstständig und ziehen los, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Bei Gefahr drücken sie sich flach auf den Boden und sind dank ihres braunen Fells sehr gut getarnt. Wenn das nicht ausreicht, können Feldhasen sehr schnell rennen – sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometern pro Stunde. Dabei schlagen sie immer wieder Haken, um ihren Verfolger abzuschütteln.
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