Fernsicht: Wie weit kann das menschliche Auge sehen?

Haben Sie schon einmal auf einem Berggipfel gestanden und den Blick ins Tal genossen? Dabei kommt unweigerlich die Frage auf, wie weit das menschliche Auge eigentlich sehen kann. Egal, ob Sie mit oder ohne Fernglas in die Weite schauen: Die Antwort darauf hängt nicht nur von der Sehkraft Ihrer Auges selbst oder der Vergrößerung des Fernglases, sondern von zahlreichen weiteren Faktoren ab, die wir hier für Sie zusammengetragen haben. 

Scharf sehen: Das passiert im Auge

Damit das Auge überhaupt in der Lage ist, Objekte in der Nähe und Ferne zu erkennen, ist eine dynamische Scharfstellung nötig, die auch als Akkomodation bezeichnet wird und ein wichtiger Teil des Sehvorgangs ist. Dazu werden Lichtimpulse von der Oberfläche eines Gegenstandes reflektiert und in Hornhaut und Linse des Auges so gebrochen, dass sie auf der Netzhaut wieder in einem Punkt zusammentreffen, wodurch im Normalfall auf der Retina eine scharfe Abbildung entsteht. 

Hell oder dunkel: Einfluss der Lichtverhältnisse

Wer schon einmal in der Morgendämmerung einen Gipfel bestiegen oder bei einem Städtetrip in der Abendstunde eine Aussichtsplattform aufgesucht hat, weiß um die Wichtigkeit der richtigen Lichtverhältnisse. Bei hellem Tageslicht sehen die Augen mittels der farbempfindlichen Lichtrezeptoren, den Zapfen. Bei Dunkelheit hingegen kommt das Stäbchen-Sehen zum Einsatz, die Augen arbeiten also lediglich über die lichtempfindlichen Zellen, die keine Farben wahrnehmen können. In der Dämmerung, also einem mittleren Helligkeitsbereich, sind beide Rezeptoren aktiv, Sehschärfe und Kontrastsehen sind dabei jedoch stark eingeschränkt. Optische und medizinische Einschränkungen können das Sehvermögen im Dunklen wie im Hellen zusätzlich beeinträchtigen. 

Klar oder bewölkt: Einfluss des Wetters

Auch das Wetter hat großen Einfluss auf die Sichtweite, da verschiedene meteorologische Phänomene wie z.B. Wassertröpfchen im Regen und Nebel oder Sandkörnchen oder Staubpartikel in einem Sturm die Lichtstreuung beeinflussen. Wie sich verschiedene meteorologische Erscheinungen auf die Sichtweite auswirken, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen: 

(Quelle: vista.ch)

Auf dieser Kartekönnen Sie sich außerdem die aktuelle Sichtweite an verschiedenen deutschen Standorten in Echtzeit anzeigen lassen.

Hoch oder tief: Einfluss der Sichthöhe

Essentiell für die Sichtweite ist natürlich auch die Höhe, auf der sich der Betrachter befindet. Aus dem fünften Stock kann man weiter sehen, als aus dem ersten, von einem Berggipfel ist die Sicht besser als während des Aufstiegs. Je größer der Bereich ist, der unverstellt überblickt werden kann, desto größer ist logischerweise auch die Fernsicht. Aber alles hat seine Grenzen – und so ist es die Erdkrümmung, von der am Ende tatsächlich abhängt, wie weit wir in die Ferne blicken können. Mithilfe einer mathematischen Formel, welche den Erdradius von 6371 km und den Satz des Pythagoras beinhaltet, kann die Sichtweite von jeder beliebigen Augenhöhe berechnet werden. Je nach Körpergröße und Höhenlage des Menschen ergeben sich so ganz unterschiedliche mögliche Sichtweiten:

(Quelle: vista.ch)

Die Faktoren, die sich auf die Fernsicht auswirken, sind einige. Entgegen allgemeiner Annahmen ist es also nicht das Fernglas selbst, welches bestimmt, wie weit Sie in die Ferne blicken können, sondern Lichtverhältnisse, Wetter und Sichthöhe Ihres Beobachtungsortes sind zusätzliche Einflüsse. Unter optimalen Vorraussetzungen lassen sich also mit einem Fernglas besonders eindrucksvolle Beobachtungen erzielen – zum Beispiel bei einer Gipfeltour an einem klaren Tag oder dem Besuch einer Aussichtsplattform bei gutem Wetter. Suchen Sie noch ein geeignetes Fernglas für Ihre Ausflüge? Bei einem Eschenbach-Fachhändler in Ihrer Nähe können Sie verschiedene Modelle testen und erhalten eine umfangreiche Beratung.

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