Ferngläser sind komplexe optische Systeme. Deshalb wollen wir uns in diesem Beitrag den inneren Werten von Ferngläsern widmen und das Thema Prismen sowie Prismensysteme näher beleuchten. Erfahren Sie zudem alles zu den Unterschieden und den Vorteilen von Dachkant- und Porroprismengläsern.
Was sind Prismensysteme und warum sind sie für den Fernglaskauf wichtig?
Neben den Objektiven und den Okularen ist das Prismensystem eines von drei wesentlichen Bestandteilen eines Fernglases. Wenn Sie durch ein Fernglas blicken, wirken diese Komponenten folgendermaßen zusammen: Ein beobachtetes Objekt reflektiert Lichtstrahlen, diese treffen auf die Objektive. Im Inneren des Fernglases werden die Lichtstrahlen durch die Prismen korrigiert. Diese richten das höhen- und seitenverkehrte Bild auf und spiegeln es. Schließlich gelangt das Licht über die Okulare in das Auge des Betrachters. Generell kommen beim Bau von Ferngläsern zwei Prismensysteme zum Einsatz: Porro- und Dachkantprismen.
Definition Porroprisma-Fernglas
Porroprisma-Ferngläser gelten als bewährte Ferngläser und verfügen über Porrosysteme. Diese Prismenart ist nach dem Konstrukteur Ignazio Porro benannt und war die Erste, die zur Herstellung von Ferngläsern eingesetzt wurde. Porroprisma-Ferngläser verfügen über zwei Prismensigmente, welche das Bild über Totalreflexion aufrichten. Der eintreffende Lichtstrahl wird an den Grenzflächen der Prismen unter einem speziellen Einfallswinkel reflektiert.
Definition Dachkant-Fernglas
Bei einem Dachkant-Fernglas verläuft der Strahlengang durch die Prismen in einer Hausdach ähnelnden Form. Durch Verspiegelungen wird das Licht in Dachkantprismen weitergeleitet. Durch dielektrische Schichten oder Silberschichten wird dabei mindestens eine Fläche verspiegelt. Insgesamt wird der Lichtstrahl an sechs Stellen reflektiert, bis dieser in das Okular tritt.