Im Gartenreich Dessau-Wörlitz in Sachsen-Anhalt kann man hervorragend die Zeit vergessen. Das Landschaftskunstwerk lädt mit seinen Brücken und Gebäuden zu einer Zeitreise ins 18. Jahrhundert ein.
Geschichte des Gartenreichs
Zu verdanken haben wir das Gartenreich Leopold III. Friedrich Franz, Fürst und Herzog von Anhalt-Dessau. Als er 1758 die Regentschaft des kleinen Fürstentums übernahm, war er gerade 18 Jahre alt. Der junge Fürst unternahm Reisen nach England, Italien und Frankreich und kehrte voller Tatendrang nach Hause zurück. Er wollte die Eindrücke, die er im Ausland gesammelt hatte, auf sein Land übertragen. So entstand nach englischem Vorbild zuerst der Park in Wörlitz, als erster Landschaftsgarten Kontinentaleuropas. Man wollte das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und schuf nicht nur herrschaftliche Alleen und Gebäude, sondern auch Platz für Obstbäume, Landwirtschaft und Viehzucht.
Es folgten weitere Landschaftsgärten rund um Dessau, darunter das Georgium, das Luisium, ein „Waldpark" und zuletzt der Kühnauer Park. Die bereits vorhandenen Anlagen von Oranienbaum und Mosigkau wurden ebenfalls mit einbezogen. Der Fürst und seine Berater und Gärtner erarbeiteten ein Konzept, das alle Gärten über Alleen und Sichtachsen miteinander verband. So entstand eine riesige, ästhetisch durchdachte Landschaft, die schon damals den Namen „Gartenreich" erhielt.