Navigieren mit Hilfe des Magnetsinns
Zwei Haupttheorien deuten darauf hin, wie Tiere das Erdmagnetfeld als Orientierung nutzen.
Eine besagt, dass Magnetitkristalle im Körper eine Rotationskraft auf Sinneszellen ausüben, wenn sich die Ausrichtung des Organismus ändert. Wenn ein Vogel zum Beispiel seine Flugrichtung ändert, können sich die Magnetitkristalle in seinem Körper bewegen. Diese Bewegungen können mechanische Kräfte auf die Sinneszellen übertragen, was dem Vogel hilft, seine Position im Magnetfeld wahrzunehmen und seine Orientierung zu unterstützen.
Eine andere Theorie besagt, dass Tiere mithilfe des Cryptochrom-Proteins auf der Erde navigieren können. Dieses Protein wurde auch in den Augen von Säugetieren und Vögeln nachgewiesen. Wenn diese Proteine Licht absorbieren, wird das Magnetfeld sichtbar, und Tiere könnten sich daran orientieren.
Neben einigen Vogelarten geht die Wissenschaft davon aus, dass auch Meeresschildkröten den Magnetsinn nutzen, um weite Strecken über die Ozeane zu navigieren. Zudem wurde beobachtet, dass sich Bienen beim Sammeln von Nektar und Pollen auf den Magnetsinn verlassen, um sich zu orientieren und den Weg zurück zu ihrem Bienenstock zu finden.
Wie der Magnetsinn beim Menschen funktioniert
Es wird vermutet, dass Menschen auch einen Magnetsinn besitzen. Die genaue Bedeutung dieses Sinnes für den Menschen ist jedoch noch unklar. Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass Magnetfelder die Gehirnaktivität beeinflussen können. Für diese Erkenntniss simulierten Forscher Magnetfeldänderungen und beobachteten die Gehirnwellen von 34 Probanden.