Wer hat das Teleskop erfunden?
Bis heute ist man sich nicht sicher, wer als Erstes mit einem Teleskop in den Himmel schaute. 1608 präsentierte der deutsch-niederländische Brillenmacher Hans Lippershey erstmalig eine Erfindung, die einem Fernglas ähnelte: Er befestigte eine Sammellinse in einer Röhre aus Holz, Pappe oder Leder in einer bestimmten Entfernung von einer Zerstreuungslinse und entwickelte so eine vergrößernde “Fernröhre”. Damit ist er als Erfinder des ersten Fernrohrs bekannt.
Galileo Galilei und das holländische Fernrohr
Der Wissenschaftler Galileo Galilei hörte von der Erfindung und baute sie ein Jahr später in Venedig nach. Damit gelang ihm ein astronomischer Durchbruch: Mit seinem Teleskop war eine 20-fache Vergrößerung möglich.
Zu Beginn nutzte man das Teleskop, um feindliche Schiffe zu erkennen. Dann richtete Galileo seinen Blick in den Himmel. Er entdeckte unter anderem die Mondkrater und Venusphasen. Außerdem lieferte er handfeste Beweise für das heliozentrische Weltbild, nach dem sich nicht die Erde, sondern die Sonne im Zentrum unseres Systems befindet.
Zu dieser Zeit hatten Wissenschaftler noch verstärkt mit unsauber geschliffenen Linsen und Lufteinschlüssen zu kämpfen. Die Bilder waren also häufig unscharf und erschienen in schlechtem Licht. Problematisch war auch das kleine Gesichtsfeld des Fernrohrs. Den Mond konnte Galileo beispielsweise nur zu einem Viertel sehen.
Johannes Kepler und das astronomische Fernrohr
Als Erfinder des astronomischen Fernrohrs gilt der Deutsche Johannes Kepler. Er benutzte als Okular eine bikonvexe Linse, wodurch die Bilder beim Keplerschen Teleskop auf dem Kopf standen. Darin unterschied er sich von Galileo. Dass die Bilder falsch herum zu sehen waren, erwies sich in der Astronomie als unproblematisch. Die Geräte waren allgemein länger und zeigten einen besser ausgeleuchteten und größeren Bildausschnitt. Bis heute beruhen alle Sternwarten auf diesem Prinzip. Die Bilderzeugung erfolgt durch Brechung, weswegen von einem “Refraktor” gesprochen wird.
Isaac Newton und das Newton-Teleskop
1668 verbesserte der englische Physiker und Astronom Sir Isaac Newton das Keplersche Teleskop, indem er mit einem Wölbspiegel arbeitete und so Farbfehler umgehen konnte. Das Newton-Teleskop wird aufgrund seiner Funktionsweise auch Spiegelteleskop genannt.
Friedrich Wilhelm Herschel und das Spiegelteleskop
Friedrich Wilhelm Herschel, ein deutsch-englischer Astronom, baute 1781 das bis dato größte Spiegelteleskop und entdeckte damit noch im selben Jahr den Planeten Uranus.
Auch danach verfeinerte sich die Spiegeltechnologie stetig: 1949 konnte man mit einem in den USA aufgestellten Spiegelteleskop Objekte in etwa 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung beobachten. Ab 1990 wurden Weltraumteleskope in die Erdumlaufbahn gebracht, um andere Galaxien vor die Linse zu bekommen.
Gemeinsam im Weltraum: NASA und ESA entwickelten das Weltraumteleskop Hubble
1990 startete das von der NASA und der ESA entwickelte Weltraumteleskop Hubble ins All. Seinen Namen hat es von dem US-amerikanischen Astronom Edwin Hubble, welcher die Expansion des Universums entdeckte. Es fängt elektromagnetische Wellen ein und liefert uns so seit über 30 Jahren beeindruckende Aufnahmen aus dem Weltall. Diese Aufnahmen helfen Wissenschaftlern dabei, den Weltraum immer besser zu erforschen.
Eine besonders wichtige Rolle in der Geschichte des Hubble-Weltraumteleskops spielt der US-amerikanische Astrophysiker Lyman Spitzer: Mit seiner Forschung ebnete er den Weg für die Entwicklung des Weltraumteleskops.