Eine luxuriöse Wohnung oder ein großzügiges Haus mit Riesenterasse – solche Dinge gelten in unserer Gesellschaft als Statussymbole. Aber es gibt auch einen alternativen Trend aus den USA, der immer mehr Menschen begeistert: das Tiny House.
Was sind Tiny Houses?
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um Häuschen, die alles Notwendige auf wenigen Quadratmetern vereinen: Küche, Bad, Wohnraum, Bett. In ihrer ursprünglichen Form sind sie auf Rädern montiert, die Größe variiert zwischen zehn und 55 Quadratmetern. Das erfordert natürlich einen perfekt ausgetüftelten Bauplan, damit das Häuschen gleichzeitig funktional und komfortabel ist. Strom- und Wasseranschlüsse sind meist mit dabei, so mancher integriert auch einen Holzofen in sein Mini-Haus oder setzt auf Solaranlagen. Es geht also nicht zwingend darum, auf alle Vorzüge des modernen Lebens zu verzichten. Bewohner von Tiny Houses haben Spaß daran, auf kleinem Raum all das zu kombinieren, was sie wirklich zum Leben brauchen und Überflüssiges zurückzulassen.
Minimalistisch und naturverbunden
Die Vorteile eines Tiny Houses sind schnell aufgezählt. Wer möchte, kann sich mit relativ wenig Geld den Traum vom eigenen Zuhause erfüllen. Recycelte Materialien und Flohmarkt-Möbel machen sich gut auf dem Sparplan. Mittlerweile gibt es so einige Firmen, die fertige Tiny Houses anbieten oder beim Bau helfen, man kann aber natürlich auch auf eigene Faust ans Werk gehen. In Zeiten steigender Mietpreise und überfüllter Städte ist das Mini-Haus eine reizvolle Alternative. Zudem ist es nachhaltiger, da weniger Energie, Wasser und Land gebraucht werden.
Sehr viele Besitzer von Tiny Houses zieht es in die Natur. Sie wollen viel draußen sein und sich nicht an einen festen Wohnsitz binden. Daher der fahrbare Untersatz – dank ihm kann man sich aussuchen, ob man den nächsten Morgenkaffee an einem See trinken oder die Wäsche neben einer Streuobstwiese aufhängen möchte.
Ein wichtiger Punkt ist Minimalismus. In einem Tiny House hat die große CD-Sammlung oder die Bücherwand im Normalfall keinen Platz mehr. Es gilt, sich genau zu überlegen, was man wirklich braucht und wie man es am besten unterbringen kann. Viele Menschen möchten ihr Konsumverhalten überdenken und weniger besitzen, um sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Ein Tiny House ist dafür die perfekte Wohnform.
Tiny Houses in Deutschland
Hierzulande ist der Traum vom eigenen Mini-Haus nicht so einfach zu verwirklichen. Man darf es keinesfalls einfach irgendwo bauen oder abstellen. Wer sich ein Tiny House zulegen möchte, braucht dafür zunächst Bauland, also ein Grundstück. Außerdem ist die amtliche Genehmigung wichtig. Viele Städte und Regionen haben eigene Verordnungen, die rechtliche Grauzone ist noch ziemlich groß. In Zukunft wird es aber vermutlich immer einfacher werden, den Wohntrend zu verwirklichen, da viele Städte und Länder ihre Verordnungen daran anpassen.
Die Entscheidung, ob ein Tiny House das richtige Wohnkonzept ist, kann sehr schwer sein. Wer versuchsweise auf kleinem Raum hausen möchte, findet in Deutschland und Österreich tolle Ferienwohnungen, Hotels und Airbnb’s im Miniformat.