Im April leuchten im Landschaftsschutzgebiet in Oderhänge Mallnow, 20 km entfernt von Frankfurt/Oder, sonnengelbe Blütenmeere entlang des Grenzflusses auf: Das Adonisröschen blüht. Viele Naturbegeisterte pilgern um diese Zeit in das Areal, um sich an der Blütenpracht zu erfreuen.
Das Adonisröschen: Bote des Frühlings
Nach Mitteleuropa kam das ursprünglich aus Osteuropa und Asien stammende Trockengrasgewächs nach dem Ende der letzten Eiszeit durch die Wanderschäferei. Man könnte vermuten, dass der seltene Frühblüher seinen Namen seiner eigenen Schönheit verdankt, stattdessen jedoch leitet sich die Herkunft aus einer tragischen Erzählung der griechischen Mythologie ab und bezieht sich vor allem auf die roten Pflanzenvertreter. So sollen weiße Rosen aus dem Boden gesprossen sein, als die schöne Aphrodite um ihren sterbenden Geliebten Adonis weinte. Wo die Blutstropfen des Adonis die Erde trafen, stand später ein rotes Adonisröschen.
Wie kann man das Naturschutzgebiet am besten erkunden?
Auch heute noch können Sie auf den Pfaden des göttlichen Liebespaares wandeln. Eine gute Möglichkeit ist der Adonisröschen-Themenpfad. Die Wanderung beginnt in Lebus und dauert etwa anderthalb Stunden. Am Wegesrand informieren Schautafeln über die strahlende Blüte. Nähere Informationen zu dem Themenpfad und zur Anreise erhalten Sie hier.
Das Areal Oderhänge Mallnow ist aufgrund seiner Standortvielfalt sehr reich an verschiedenen Pflanzenarten. Im Jahr 2001 zählte man über 500 botanische Besonderheiten, die eigentlich nur in den osteuropäischen Steppen ihren Verbreitungsschwerpunkt besitzen und in Brandenburg äußerst selten vorkommen. Dazu gehören z.B. die Steppen-Fahnenwicke, die Sibirische Glockenblume und das Pfriemengras.
Dass der gelb leuchtende Vertreter des Adonisröschens nun in Oderhänge Mallnow gedeiht, war bereits im Jahr 1921 ein Grund, das Gebiet zum Naturschutzgebiet zu erklären. Vielfältige Naturschutzinitiativen sorgten auch in den kommenden Jahrzehnten dafür, dass Brandenburg eine Fülle an Naturreservaten bereithält, in welchen Sie Flora und Fauna bestaunen können.
Der Naturreichtum Brandenburgs
Etwa ein Drittel der Fläche Brandenburgs steht unter Naturschutz. Insgesamt bieten elf Naturparks, drei Biosphärenreservate und der Nationalpark Unteres Odertal unvergleichliche landschaftliche Vielfalt. In der binnenwasserreichsten Region Deutschlands reihen sich unzählige Seen aneinander. Großzügige Wälder und Moore bieten vielen bedrohten Arten wie Eisvögeln und Knoblauchkröten ein sicheres Zuhause. Auch etwa 100 Storchenpaare brüten jährlich in den brandenburgischen Storchendörfern Linum, Vetschau und Rühstädt, was unter anderem dem Engagement von Naturschutzverbänden wie dem NABU oder der Heinz-Sielmann-Stiftung zu verdanken ist. Der NABU unterhält zahlreiche Naturschutzzentren und leistet mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen einen Beitrag zum Schutz von Flora und Fauna.
Die private Heinz-Sielmann-Stiftung hat gefährdetete Gebiete aufgekauft, renaturiert und für Naturinteressierte zugänglich gemacht. So beherbergt die Großschauener Seenkette bedrohte Tiere wie Trauerseeschwalben und Fischotter. Im Naturpark Niederlausitzer Landrücken ist als Ergebnis vielfältiger Bemühungen der Wiedehopf zurückgekehrt und in der Döberitzer Heide haben Wisente, Rotwild und Wildpferde einen Lebensraum.
Naturbeobachtungen mit dem Fernglas
Diese Vielfalt macht das Naturschutzgebiet Oderhänge Mallnow, aber auch viele weitere Areale in Brandenburg zu einem tollen Ausflugsziel für Naturbegeisterte – nicht nur im Frühling. Bereits Ende des Sommers bietet Mallnow als Vogelzuggebiet, in dem sich Kraniche, Graugänse und Saatgänse tummeln, einen weiteren Höhepunkt der Naturbeobachtung.
Mit einem Fernglas holen Sie zu jeder Jahreszeit das Meiste aus Ihren Touren heraus. Ein leichtgewichtiges Modell wie das sektor D 8 x 32 compact+ belastet Ihren Rucksack nicht unnötig und bietet jederzeit spontan die Chance, seltene Tier- und Vogelarten gestochen scharf im Detail zu betrachten. Schauen Sie doch mal bei einem Eschenbach-Fachhändler in Ihrer Nähe vorbei und lassen sich bei der Auswahl beraten.