Wenn man zu Beginn des Frühlings die ersten warmen Sonnenstrahlen auf dem Balkon genießt, einen freien Nachmittag im Park nahe einer Blumenwiese verbringt oder beim Spaziergang an einem Obstgarten vorbeikommt, ist man dabei selten allein: Auch die Bienen beginnen jetzt wieder mit ihren Ausflügen und sammeln allerorten Pollen oder Nektar. Man hat den Eindruck, auch das Bienenjahr beginne im Frühling, mit steigenden Temperaturen und den ersten Blüten. Im Gegenteil: Der Jahreszyklus für ein Bienenvolk beginnt dann, wenn sie sich mehr und mehr aus der Natur zurückziehen und ihren Bienenstock winterfest machen: im August. Lesen Sie in diesem Blogartikel, warum für die kleinen Insekten im Hochsommer Neujahr ist, und begleiten Sie uns einmal durch das Bienenjahr.
Das Bienenjahr im Detail: Ein Überblick über das Bienenvolk
Das Bienenjahr im Überblick
Ein Bienenstaat durchläuft während eines Kalenderjahres vier Phasen, die eng mit unseren vier Jahreszeiten verbunden sind. Der Jahresablauf im Bienenstock richtet sich aber nicht wie bei uns nach astronomischen oder meteorologischen Daten, sondern nach der Entwicklung der Natur. Vor allem das Futterangebot in der Umgebung und die klimatischen Bedingungen bestimmen das Bienenjahr. Und das beginnt im August: Dann bereiten sich die Bienen auf die kalte Jahreszeit vor und tun alles, um ihr Volk und die bald schlüpfenden Winterbienen sicher durch den Winter zu bringen. Während wir mitten im Jahr in den Sommerurlaub reisen, um vom Alltag abzuschalten und uns zu entspannen, wird im Bienenstock also auf Hochtouren für das neue, begonnene Jahr gearbeitet. Anschließend spielt sich der immer gleiche Kreislauf ab: Das Volk verkleinert sich, bis über den Winter ganz Ruhe einkehrt. Und im Frühjahr beginnt die Königin wieder Eier zu stiften, bis die Größe des Bienenvolks im Juni ihren Höchststand erreicht – und die Reise aufs Neue beginnt.
Die vier Phasen eines Bienenjahres
Das Bienenvolk erwacht: März bis April
Auch wenn das Bienenjahr im August beginnt, starten wir unsere Reise jetzt, in „unserem“ Frühjahr. Mit steigenden Temperaturen wird die Brutaktivität erhöht und die Winterbienen ziehen die nächste Generation von Sommerbienen groß: je mehr Jungbienen, desto besser! Denn sowohl für die Königin, die Energie für die Eiablage benötigt, als auch für den nächsten Winter müssen ausreichend Vorräte gesammelt werden. Pollen und Nektar gibt es in den kommenden Wochen im Überfluss – und alte wie neue Mitglieder des Volkes machen sich vermehrt auf die Suche nach Futterquellen.
Die Blütezeit des Bienenvolkes: Mai bis Juli
Durch das große Blütenangebot im Sommer und eifriges Pollensammeln entwickelt sich das Bienenvolk rasant. Grund dafür ist die hohe Legeleistung der Bienenkönigin: Rund 1.500 Eier legt sie bis jetzt pro Tag. Ist das Bienenvolk stark und groß genug, erschafft es sich eine neue Bienenkönigin, um die Fortpflanzung voranzutreiben – und die alte Königin verlässt mit einem Teil des Bienenvolkes den Stock, um sich andernorts anzusiedeln. Das zurückbleibende Volk plant voraus und bereitet sich auf den Winter vor. Die neue Königin legt nach und nach weniger Eier, damit das Volk nicht zu groß wird, die Arbeiterbienen schaffen wichtige Nahrungsvorräte – und schmeißen zudem die männlichen Bienen, sogenannte Drohnen, aus dem Bienenstock. Mit der Begattung der Königin haben sie ihre Hauptaufgabe erledigt und werden für die Überwinterung nicht benötigt.
Die Biene bereitet sich auf die Winterzeit vor: August bis September
Im Herbst wird es außerhalb des Bienenstocks deutlich ruhiger. Drinnen haben es sich die Bienen gemütlich gemacht und kommen nur noch raus – wenn die Temperaturen es zulassen – um den letzten Nektar einzusammeln. Wichtigste Aufgabe des Kollektivs ist es, ihr Brutnest ab jetzt warm zu halten: Denn in den kommenden Wochen schlüpfen die sogenannten Winterbienen, deren Aufgabe es ist, das Volk und die Königin durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Um den Bienenstock auch während der kälter werdenden Nächte auf 35 Grad zu halten, werden kleine Öffnungen und Spalten im Bienenstock mit Bienenharz (Propolis) abgedichtet und die Bienen im Inneren rücken eng zusammen.
Die Winterruhe von Oktober bis Februar
Ab Oktober verlassen die Bienen ihren Bienenstock so gut wie gar nicht mehr: Sobald die Außentemperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, beginnt für die Bienen die Winterruhe. Sie bilden rund um ihre Königin, die ihre Brutaktivität in dieser Zeit einstellt, eine Wintertraube und sorgen mit kollektivem Flügelschlagen für konstante 30 bis 35 Grad. Dabei rotieren die Bienen innerhalb der Traube, sitzen abwechselnd außen und dann wieder weiter innen, um sich aufzuwärmen. Dank dieser ausgeklügelten Überlebensstrategie können Bienen auch Zeiträume mit zweistelligen Minusgraden problemlos überstehen.
Tipps, wie Sie Bienen unterstützen können
Die Zahl an Bienen nimmt Jahr für Jahr immer weiter ab: Alleine in Deutschland ist knapp die Hälfte der rund 580 Wildbienenarten bedroht. Ursache dafür sind der Klimawandel, der Einsatz von Insektiziden und Pestiziden und der zunehmend schwindende Lebensraum. Doch glücklicherweise kann man recht einfach und unkompliziert viel Gutes tun, um unseren heimischen Bienen und anderen Insekten zu helfen: mit einem bienenfreundlichen Balkon oder Garten. Sorgen Sie hier und da für ein paar zusätzliche Kräuter und blühende Pflanzen, stellen Sie eventuell ein Insektenhotel oder eine Bienentränke auf – und lassen Sie die eine oder andere Ecke im Garten ganz bewusst “naturbelassen”! Dort darf dann einfach alles nach Lust und Laune wachsen, das spart Ihnen eine Menge Gartenarbeit und Bienen, Schmetterlinge & Co. freuen sich von Frühling bis Herbst über saisonale Nahrung. Mehr Tipps und Tricks finden Sie z.B. bei Ökotest oder Schöner Wohnen.
Das Bienenvolk über das Jahr beobachten
Am besten lassen sich Bienen während der warmen Monate beobachten. Dann summt es in Gärten und Feldern. Doch viele Menschen halten lieber Abstand von dem emsigen Volk. Wer auf Imkerhaube verzichten will, kann stattdessen zum Fernglas greifen. Damit lassen sich Bienenstöcke, Insektenhotels und andere Bienenbeuten aus sicherer Distanz genau beobachten.
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