Wenn Sie in einer wolkenlosen Nacht den Blick in den Nachthimmel richten, können Sie neben wunderschönen Einzelsternen, Sternbildern und Planeten auch sogenannte Sternhaufen entdecken. Diese bestehen aus einer Ansammlung vieler funkelnder Sterne. Gerade jetzt, von April bis Mai, ist der Sternhaufen Melotte 111 besonders gut sichtbar. Wie Sie bei Ihrer nächsten Sternbeobachtung das Schauspiel am Himmel perfekt erkennen können, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag. Außerdem stellen wir Ihnen passende Ferngläser vor, mit denen Sie die schönen Objekte detailreich entdecken können.
Was ist ein Sternhaufen?
Doch was ist ein Sternhaufen überhaupt? Ein Sternhaufen ist ein Gebiet mit einer sehr starken Dichte von Sternen im Vergleich zum umgebenden Bereich einer Galaxie. Die dicht stehenden Sterne eines Haufens gehören nicht nur optisch zueinander, sondern bilden auch physikalisch ein zusammengehöriges System: Die Sterne eines Haufens sind gemeinsam aus der gleichen Molekülwolke entstanden und sind daher alle in etwa gleich alt. Aus diesem Grund bewegen sie sich auch mit annähernd gleicher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung. Sternhaufen können auch Teil eines Sternbildes sein, wie zum Beispiel der bekannte Kugelsternhaufen M13, im Sternbild Herkules.
Was ist der Unterschied zwischen offenen Sternhaufen und Kugelsternhaufen?
Sternhaufen können entweder als offene Sternhaufen oder als Kugelsternhaufen auftreten. Sogenannte offene Sternhaufen sind lockere Systeme junger Sterne, die meist nicht sehr weit von der Erde entfernt sind und keine bestimmte Form bilden. Offene Sternhaufen sind ein gewöhnlicher Zustand im ewigen Prozess der Sternentstehung, weshalb es so viele von ihnen gibt. Aktuell sind allein in unserer Milchstraße über 1100 offene Sternhaufen katalogisiert und man geht davon aus, dass es über 10.000 von ihnen gibt. Kugelsternhaufen hingegen sind sehr weit entfernte Sternsysteme aus sehr alten Sternen, welche eine Kugelformation bilden - daher der Name.